Monatelange Verfolgung, hunderte Telefonanrufe pro Tag, nächtliches Klingeln an der Haustür, Drohnachrichten – Stalking hat viele Facetten. Stalking ist ein Gewaltverbrechen und beschreibt das vorsätzliche und wiederholte Verfolgen, Bedrohen oder Belästigen einer Person, gegen ihren Willen und über einen langen Zeitraum. Eine Studie des Zentralinstituts für Seelische Gesundheit (ZI) und des WEISSEN RINGs ergab 2003, dass etwa 12% der befragten Personen in ihrem Leben schon einmal von Stalking betroffen waren. Stalkingopfer zeigen im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung eine signifikant schlechtere psychische Befindlichkeit.
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Prof. Dr. Harald Dreßing, Leiter der Forensischen Psychiatrie am ZI sowie die WEISSER RING Stiftung wollen in einer Nachfolgestudie ermitteln, wie und ob sich das Stalking in den vergangen 15 Jahren verändert hat. Dazu sind mehrteilige Fragebögen an 2000 zufällig ausgewählte Bürger verschcikt worden. Die Ergebnisse werden im Sommer 2019 veröffentlicht werden. Prof. Dr. Harald Dreßing geht davon aus, dass sich die Zahl der Stalkingbetroffenen signifikant erhöht hat.